Schwarz-weiß Fotografie eines Konzentrationslagers.

»Ausgrenzung aus der Volksgemeinschaft. Homosexuellenverfolgung in der NS-Zeit«

Wo und wann: 7. Mai bis 8. Juni 2024 / Wall-Saal (Zugang über Bibliothek, 1. OG) / Zentralbibliothek

Die Ausstellung „Ausgrenzung aus der Volksgemeinschaft. Homosexuellenverfolgung in der NS-Zeit“ ist ein Arbeitsergebnis der Forschungsprojekte und der AG Rosa Winkel beim Kulturring in Berlin e.V. seit 1997. Damals ging es darum, an der Aufhebung der NS-Urteile gegen Homosexuelle mitzuwirken. Im Zentrum stehen die Biografien homosexueller Männer von 1933 bis 1945, ihre Verfolgung durch Polizei und Justiz, ihr Sterben im KZ, aber auch ihr Lebenswille, trotz Beobachtung und Bedrohung, Freundschaft und Liebe zu leben und Geselligkeit zu organisieren, wie die Arbeitsgemeinschaft ihren Ansatz erläutert. Die Ausstellung versteht sich als Projekt im Wandel der politischen Gedenkkultur. Der § 175 des deutschen Strafgesetzbuches (§ 175 StGB) existierte vom 1. Januar 1871 bis zum 10. Juni 1994. Er stellte sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe und ermöglichte somit die Verfolgung schwuler und bisexueller Männer. Eine neue Dimension der Verfolgung bedeutete die Machtübernahme der Nazis, die bereits im März 1933 mit der vollständigen Zerschlagung queerer Infrastruktur begannen. Im Jahr 1935 erfolgte die Verschärfung des Paragraphen 175. Nun konnte jede unzüchtige Handlung zwischen Männern angezeigt und bestraft werden, soweit mit ihr eine „wollüstige Absicht“ verknüpft war. Die Verfolgung lesbischer Frauen und die von Trans*- und Interpersonen war während der NS-Zeit ebenfalls unnachgiebig, hier wurden jedoch häufig andere politische und moralische Haftgründe gesucht, da die Gesetzgebung weniger konkret war. Im Rahmenprogramm der Ausstellung soll auf die unterschiedlichen Verfolgungssituationen eingegangen und aufgezeigt werden, wie Diskriminierungen, staatliche Repression und die strafrechtliche Verfolgung auch in der Bundesrepublik eine Fortsetzung fanden. Im Jahr 2024 jährt sich der 30. Jahrestag der Abschaffung des § 175 StGB – 123 Jahre war er die Basis für die Verfolgung schwuler Männer.

Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms zur Ausstellung „Ausgrenzung aus der Volksgemeinschaft. Homosexuellenverfolgung in der NS-Zeit“ – ein Arbeitsergebnis der Forschungsprojekte und der AG Rosa Winkel beim Kulturring in Berlin e.V. seit 1997.

Die Ausstellung und die Veranstaltungen werden in einer Kooperation des Rat&Tat-Zentrums für queeres Leben mit der Stadtbibliothek Bremen mit Unterstützung der Stiftung Schwule Freunde Bremen durchgeführt. Die Ausstellung wurde zur Verfügung gestellt durch den Kulturring Berlin und die AG Rosa Winkel. Weiterführende Informationen zur Ausstellung bei der AG Rosa Winkel

Die Ausstellung kann zu folgenden Zeiten besichtigt werden:

Di          7. Mai – 10:00–15 Uhr

Mi         8. Mai – 13:00–19 Uhr

Do        9. Mai – Himmelfahrt

Fr        10. Mai – 10:00–19 Uhr

Sa       11. Mai – 10:00–17 Uhr

Mo      13. Mai – 10:00–17 Uhr

Di        14. Mai – 15:00–19 Uhr

Mi       15. Mai – Geschlossen

Do      16. Mai – Geschlossen

Fr        17. Mai – Geschlossen

Sa       18. Mai – 10:00–17 Uhr

Mo      20. Mai – Pfingstmontag

Di        21. Mai – 10:00–19 Uhr

Mi       22. Mai – 13:00–17 Uhr

Do      23. Mai – 09:00–16 Uhr

Fr        24. Mai – 10:00–19 Uhr

Sa       25. Mai – 10:00–17 Uhr

Mo      27. Mai – 10:00–19 Uhr

Di        28. Mai – 10:00–19 Uhr

Mi       29. Mai – 13:00–19 Uhr

Do      30. Mai – 09:00–19 Uhr

Fr        31. Mai – 14:00–19 Uhr

Sa         1. Juni – 10:00–17 Uhr

Mo        3. Juni – 10:00–17 Uhr

Di          4. Juni – 10:00–15 Uhr

Mi         5. Juni – Geschlossen

Do        6. Juni – 09:00–19 Uhr

Fr          7. Juni – 13:00–19 Uhr

Sa         8. Juni – 10:00–17 Uhr

Weitere Veranstaltungen zu dem Thema in der Stadtbibliothek Bremen:

6. Mai: »Filmvorführung „Verbotene Liebe – Queere Opfer der NS-Diktatur“ zum Einstieg ins Thema und Diskussion mit Dr. Jörg Hutter zu Bremer Bezügen«
13. Mai: »Verfolgung von trans* und gender-nonkonformen Personen in der NS-Diktatur. Ein Vortrag von Jako Wende“« 
22. Mai: »Matthias Lehmann: Graphic Novels – ein zeitgemäßer Zugang zum Thema § 175?«
3. Juni: »Queeres Erinnern an die NS-Zeit – gibt es das? Vortrag, Lesung und Gespräch mit Dr. Lutz van Dijk«

 

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5. April 2024