Feierliche Verleihung des 70. Bremer Literaturpreises im Bremer Rathaus
Die österreichische Autorin Teresa Präauer ist am Montag, 22. Januar für ihr Werk „Kochen im falschen Jahrhundert“ mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet worden. Den Förderpreis nahm Katharina Mevissen entgegen.
Bei der Verleihung in der Oberen Rathaushalle lobte die Jury das literarische Können Präauers. „Teresa Präauer beherrscht das literarische Handwerk, die Arbeit an der Form, die Rhythmisierung der Textmasse, den Einsatz von direkter und indirekter Rede, das Spiel mit Zitaten, Wiederholungen, Variationen. Doch all das bliebe dumpf und stumpf ohne eine spezielle Pfiffigkeit oder Gewitztheit, die uns in diesem Buch letztlich über den unterhaltsamen Effekt von Erkenntnis belehrt“, so Jury-Mitglied Dr. Daniela Strigl.
Katharina Mevissen nahm den Förderpreis für ihren Roman „Mutters Stimmbruch“ entgegen. In seiner Laudatio beschrieb das Jurymitglied Richard Kämmerlings anerkennend: „Katharina Mevissen erzählt in „Mutters Stimmbruch“ von einem späten Aufbruch, von einer Selbstermächtigung einer Frau, die zunächst den tückischen Objekten ihren kleinen Lebenswelt hilflos ausgeliefert erscheint, aber dann selbst zur Akteurin, zum Sender wird und damit die ganze, zunächst so feindliche Welt zum Empfänger macht. Für diese Metamorphose findet die Autorin das ungewöhnliche Bild des erneuten Stimmbruchs, eines organisch-akustischen Verwandlung, die der Mitwelt unüberhörbar Präsenz anzeigt.“
Der Bremer Literaturpreis ist einer der bedeutendsten Preise für deutschsprachige Literatur und wird von der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung vergeben.
23. Januar 2024