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Schnecken-Variante
Zentralbibliothek
Krimibibliothek im 2. OG
11.01.2023
17:00 - 18:00
Eintritt frei
Vernissage: Gastropoda-Art

Wir präsentieren erstmalig eine Ausstellung von „Gastropoda-Art“ in verschiedenen Variationen.

Die Preise der Bilder errechnen sich aus der Anzahl und Stunden der tätig gewesenen Schnecken zum aktuellen Mindestlohn. Der Verkaufserlös kommt der Sozialen Arbeit des Vereins für Innere Mission Bremen zugute.

Zum Hintergrund:

Welche Definition von Kunst wird hier angewendet?
Das Bundesverwaltungsgericht stellte 1971 fest: „Das Wesentliche der künstlerischen Betätigung ist die freie schöpferische Gestaltung, in der Eindrücke, Erfahrungen, Erlebnisse des Künstlers durch das Medium einer bestimmten Formensprache zu unmittelbarer Anschauung gebracht wird.“

Warum Schnecken als „Medium einer Formensprache“?
Eine Weinbergschnecke hat eine Maximalgeschwindigkeit von 7 cm pro Minute. Aber ihr Schneckentempo ist dynamisch, was allein schon eine Ungewissheit darstellt. Je nach Menge der Aquarellfarbe auf dem Büttenpapier scheidet sie unterschiedlich viel Schleim aus und zeichnet auch unterschiedliche Spuren: hüpfend oder gleitend. Und im Verlauf des Kriechens gibt es verschiedene Zusammensetzungen des Schleimes: farblos bis gelb.

Was bedeutet die Signatur?
Die Angabe 3h/40 S bedeutet, dass 3 Stunden lang 40 Schnecken auf dem Papier tätig waren. Die Versuchsleitung - Karin Neumann − ist zwar ein Teil des Geschehens, wird aber nicht extra genannt, weil sie keine Variable darstellt. Die Schnecken unterscheiden sich von Anfang an in ihrer Aktivität: kriechen, trinken, fressen, ausscheiden, pausieren oder auch übereinander klettern.

Warum diese Signatur?
Wenn 40 Schnecken 3 Stunden lang arbeiten, dann ist das Ergebnis mehr wert, als wenn es nur 5 Schnecken wären. Bei einem Mindestlohn in Deutschland von derzeit 12 Euro ergibt sich der Gesamtwert des Bildes aus dem Produkt, also 40x3x12€=1.444€ bzw. 5x3x12€=180€. Die Signatur ist also notwendig, um den Preis anhand des Mindestlohns berechnen zu können.

Eine Kooperation mit dem Verein für Innere Mission in Bremen.