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»Das Märchen vom lieben Gott – Heinrich Vogelers Friedensappell an den Kaiser im Jahr 1918«
Zentralbibliothek
Wall-Saal – Zugang außen über Am Wall
22.02.2018
19:00
Eintritt frei
»Das Märchen vom lieben Gott – Heinrich Vogelers Friedensappell an den Kaiser im Jahr 1918«

Bremer BuchPremiere mit Bernd Stenzig

Bernd Stenzig stellt sein neues Buch vor, liest Texte daraus und zeigt dazu Dias. Einführung: Helmut Donat. Musikalische Umrahmung: Helmut Donat (Gesang & Gitarre) Der Friedensappell des Worpsweder Malers Heinrich Vogeler (1872-1942) an Kaiser Wilhelm II. – nachträglich vom Künstler „Das Märchen vom lieben Gott – Brief eines Unteroffiziers an den Kaiser im Januar 1918, als Protest gegen den Frieden von Brest-Litowsk“ genannt – gehört zu den berühmtesten deutschen Künstlerschriften des 20. Jahrhunderts. In jüngerer Zeit ist zusätzlich noch Vogelers Brief an die Oberste Heeresleitung bekannt geworden, der direkt ausspricht und weiter ausführt, was der Kaiserbrief in die Form einer Dichtung kleidet.

Vogelers Briefe klagen die Verlogenheit der deutschen Politik an, die einen Verteidigungskrieg versprochen hat, einen Eroberungskrieg führt und sich dabei auf das Christentum beruft. Sie fordern den Kaiser zur Umkehr auf, zur ethischen Besinnung und zum Abschluss eines ehrlichen Friedens. Der Unteroffizier Vogeler setzt mit seiner Tat, die dem Elend des Ersten Weltkriegs ein Ende bereiten soll, sein Leben aufs Spiel – und verwirkt es auch fast, kommt aber mit der Einweisung ins „Irrenhaus“ und anschließender Polizeiaufsicht noch glimpflich davon.

Mit seinem Friedensappell vom 20. Januar 1918 hat H. Vogeler aus innerster Notwendigkeit ein Bei-spiel moralischer Größe gegeben, mag seine Tat auch illusionär anmuten. Die Deutsche UNESCO-Kommission spricht von der Handlung eines Menschen, „dessen Friedensbrief an Kaiser Wilhelm II. als kühnes Friedensvorhaben in die Geschichte einging – und dessen Verhalten auch heutige Generationen beeindruckt“. Ein Buch über die Umstände und Folgen von H. Vogelers Friedensappell in Deutschland und – nach seiner Übersiedlung im Juni 1931 – in der Sowjetunion.

Bernd Stenzig, geb 1943, Dr. phil., studierte Deutsche Sprache und Literatur, Geschichte, Philosophie und Pädagogik in Hamburg. Nach seiner Habilitation (2006) Privatdozent und Hoch-schullehrer am Institut für Germanistik der Universität Hamburg. Zahlreiche Veröffentlichungen, u.a. zur Studienreform und zur Literatur und Kunst der Jahrhundertwende (besonders Franz Kafka, Reinhard Goering, Heinrich Vogeler). 1994-2013 Vorsitzender des Kuratoriums der Worpsweder Kunststiftung Friedrich Netzel (Worpsweder Kunsthalle). Seit 1994 Mitglied der Gesellschaft für bedrohte Völker. -

Im Rahmen der Bremer BuchPremiere – einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe von Bremer Literaturkontor und Stadtbibliothek Bremen.