Main Content
Dorfinstitute und ihr Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in der Türkei
Über Fakten und Hintergründe zu diesen wichtigen Bildungs-Einrichtungen berichtet Zahide Yentür aus Frankfurt. – Die Dorfinstitute (türkisch: Köy Enstitüleri) sind die „wertvollsten“ und „beliebtesten“ Werke der neuen türkischen Republik, sagte İsmet İnönüs (damaliger Staatspräsident). Offiziell wurden sie im Jahre 1940 unter der Leitung von dem Erzieher İsmail Hakkı Tonguç und dem damaligen Kultusminister der Türkei, Hasan Ali Yücel, gegründet. Wer in den Dorfinstituten ausgebildet wurde, sollte in die bis dahin noch kaum mit Schulen ausgestatteten ländlichen Gegenden der Türkei entsandt werden, um dort öffentliche Bildungseinrichtungen für Jungen und Mädchen zu gründen und das Land „von innen zu wecken und es aufzubauen“. Auf diese Weise wurde binnen kürzester Zeit eine nahezu flächendeckende Versorgung des Landes mit Schulen erreicht. Doch 1954 wurde diese, unter der Ministerpräsident Adnan Menderes (Demokratische Partei) geschlossen und in herkömmliche Lehrerausbildungsanstalten umgewandelt.
Zahide Yentür ist Diplom-Pädagogin, studierte an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und arbeitet zurzeit in der Geflüchteten-Beratung an der Diakonie Hessen.
Kooperationspartner: Institut für angewandte interkulturelle Studien INANIS e.V. anlässlich der türkischen Republikgründung vor 100 Jahren.